Die vergangenen Monate waren intensiv, informativ, unglaublich aufschlussreich und sehr emotional. Nach ein paar Wochen der Überlegung ging es für mich im Januar 2023 mit der Ausbildung los. Soll ich wirklich meine bisherige berufliche Richtung ändern? Alles in mir schrie „Ja, das ist es, was ich will.“ Mütterpflege fühlt sich gut, richtig und erfüllend an uns so sah das letze halbe Jahr aus:

Ein wichtiger Teil der Ausbildung ist unsere eigenen Geschichte, unsere persönlichen Erfahrungen. Ich gebe ehrlich zu, diesen emotionalen Teil der Ausbildung habe ich deutlich unterschätzt. Habe ich mich doch aus einem Grund für den Beruf der Mütterpflege entschieden. Hilfe für all die, die akut Unterstützung brauchen. Ich wusste doch was mich inhaltlich in der Ausbildung erwartet, dazu habe ich es ja selbst mehrmals erlebt und alle meine Schwangerschaften und Wochenbett-Erlebnisse liegen bereits einige Jahre in der Vergangenheit. Also los, kopfüber in die Skripte und Seminare. Doch Pustekuchen!

Ich merke deutlich, wie die vergangenen Monate mich haben wachsen lassen. Meine eigenen Erfahrungen habe ich Seminar zu Seminar in Erinnerung gerufen und intensiv reflektiert. Was war toll in meinem Wochenbett? Wo hat mir Hilfe gefehlt, wo hätte ich Wünsche äußern können und wo klarer meine Grenzen definieren? Und was ist durch Schwangerschaft und Geburt eigentlich alles mit mir und in mir passiert?

Wir lernen voneinander und miteinander: Alle Ausbildungsteilnehmerinnen haben ihre persönlichen Geschichten geteilt. So unterschiedlich unsere Geschichten auch sind, so haben wir alle dies erlebt: wir sind Mutter geworden – unsere Lebenswelt hat sich durch Schwangerschaften, Geburten und Wochenbetten nachhaltig verändert. Mutter werden – Mutter sein, ein Prozess, der nicht selten mit einem holprigen Start beginnt.

Ich bin dankbar für den Raum der Selbstreflexion, den die Ausbildung mir geschaffen hat. Ich bin dankbar für die Wertschätzung und die Offenheit meiner Kolleginnen, der wertvolle Austausch und die wundervolle und einfühlsame Leitung durch unsere Ausbilderin Nadja Laue.

Eine wichtige Säule der Ausbildung ist, dass wir unsere eigenen (emotionalen) Themen rund um unser Wochenbett aufarbeiten, so dass wir in unserer vollen Kraft in die Familien gehen können und den Blick ganz auf die Frau haben, die wir gerade begleiten dürfen. Denn in unserer Begleitung steht die Frau im Mittelpunkt. Die (werdende) Mutter, die ihre eigene Geschichte, eigene Bedürfnisse und eigene Lebensumstände hat.

Im Moment der Begleitung treten wir zurück von unserem Erlebten und öffnen den Weg für eine emphatische, persönliche und bedürfnisorientierte Unterstützung der (werdenden) Mama.

Du interessierst dich für die Ausbildung?
Schau dich gerne auf der Webseite der GfG® Gesellschaft für Geburtsvorbereitung – Familienbildung und Frauengesundheit – Bundesverband e.V. um, ich verlinke sie dir hier.

Wenn du Fragen hast, dann hinterlasse gerne ein Kommentar. Es ist mir ein Anliegen, die Mütterpflege bekannter zu machen. Noch viel zu wenig Frauen und Fachpersonal wissen von diesem Angebot

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